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Chinarinde, aus deren Aufguss ein Elixier gewonnen wird

Ein Elixier von antikem Geschmack

Der Chinarindenbaum (Cinchona Calisaya) ist eine aus den Anden stammende Pflanze, genauer gesagt aus dem Regenwald, der sich von Kolumbien bis nach Bolivien Richtung Amazonien erstreckt. Die Rinde der Cinchona wurde von den Quechua Indianern in Peru als Heilmittel bei Malariafieber verwendet.

Der Name “Cinchona” geht auf die Gräfin Anna von Chinchón zurück, Ehefrau des Vizekönigs von Peru, die 1639 bei einer Reise durch die von den Anden östlich gelegenen Kolonien an Malaria erkrankte.
Geheilt wurde sie durch ein Mittel, das ihr ein Jesuitenpater verabreichte und in dem laut Schamanen Chinarindenbaumextrakt verarbeitet wurde. Nachdem sich die Gräfin rasch erholte, wollte sie auch anderen Malariaerkrankten Heilung ermöglichen und 
ließ die Rinde des erwähnten Baumes nach Europa bringen. 

Für lange Zeit wurde “das Pulver der Gräfin” von der westlichen Medizin nicht akzeptiert. Erst als König Karl II im 17. Jahrhundert an Malaria erkrankte und seinerseits durch das Chinarindenbaumextrakt Heilung erfuhr, wurde die Heilpflanze in seiner Wirkung anerkannt.

Likör Poli Elisir China

Seit damals wurde das Chinin zunehmend in der Zubereitung von Likören und Bittern verwendet: vor allem in Indien wurde es während der englischen Kolonialherrschaft als wirksamer Schutz gegen die Malaria dem Wasser beigemengt. Das war die Geburt des Tonic Water, das auch heute noch weitgehend konsumiert wird.

In der Kräuterkunde wird die Rinde der Chinarinde noch immer als Stärkungsmittel besser gesagt als stimulierender fiebersenkender Digestif verordnet, der ebenso in der Behandlung von Anämie, Verdauungs- und Magendarmstörungen, Appetitlosigkeit und somit allgemein für das Überwinden von Erschöpfungszuständen eingesetzt wird.

Ein Chinarindenaufguss in Alkohol und Zucker stellt die Basis dieses kräftigenden Likörs dar, der mit seinem würzig anregendem Aroma an Kaffee, Karamell, Zimt und Muskatnuss erinnert.