next prev

Der Crysopea ist wiedergeboren

Bei der Destillerie Poli entdeckt man den Crysopea wieder - den neuen, jedoch sehr antiken mit Vakuum arbeitendem Wasserbad-Alambic

Crysopea, der innovativste heute in Betrieb befindliche Alambic unter Vakuum mit Wasserbad, wird bei der Destillerie Poli wiedergeboren

Die 2003 von der Versuchsanstalt des Instituts von San Michele all’Adige durchgeführte Studie eines mit Vakuum arbeitenden Wasserbad-Alambics und seine anschließende Realisierung durch die Destillerie Poli stellen einen bedeutenden Beitrag zur Evolution der Technik der Grappa-Herstellung dar.

Nach umfangreichen Versuchstests in den Jahren von 2005 bis 2010, unterstützt nun der neue Crysopea die historische Destillieranlage aus Kupfer mit Dampfkesseln und erweitert somit die seit Generationen angewandten Destillationstechniken bzw. ermöglicht einen Grappa mit einzigartigen sensorischen Eigenschaften.

Crysopea stellt einen bedeutenden Beitrag in der Entwicklung der Grappa Produktionstechnik mit der diskontinuierlichen handwerklichen Methode dar und heben sich von anderen traditionellen Systemen in zwei Punkten ab: der mit Vakuum arbeitende Destillierapparat mit Anreicherungskolonne ohne Böden und einstellbarem Rückfluss.

Die Anlage besteht aus:

• Gekoppelter Wärmeaustauscher Wasser/Dampf;
• Klassischer Wasserbad-Erhitzungs- und Verdampfungskessel mit einem Nutzladevolumen von 50 Litern, ausgestattet mit Rührer mit einstellbarer Geschwindigkeit und Schieberventil zur Entladung des verbrauchten Materials am Boden.
• Anreicherungskolonne ohne Böden mit einstellbarem Rückfluss, direkt über dem Kessel positioniert und mittels Wasserfluss gekühlt.
• Kondensations- und Kühlungsaggregat, bestehend aus einer Kondensationskolonne mit Kühlschlange, die das Wasser im Gegenstrom rezirkuliert, und aus einem einen ersten Sammelbehälter des Destillats (unter Vakuum und gekühlt) enthaltenden Freezer.
• Endsammelbehälter des Destillats (normalerweise unter Vakuum, in der Entladephase unter atmosphärischem Druck).
• Flüssigring-Vakuumpumpe, am Ende der Linie positioniert.

Crysopea - Double boiler vacuum still

Die Anlage arbeitet im diskontinuierlichen Zyklus: Die flüchtigen Verbindungen fließen direkt in die Destillier- und Anreicherungskolonne, in der sie, während sie kondensieren und in einem bestimmten aliquoten Teil in den Kessel rückfließen, einer Zersetzung ausgesetzt werden, während sie nach und nach nach oben steigen, wobei gleichzeitig ein durch Variation der Fördermenge des im Mantel der Kolonne selbst zirkulierenden Kühlwassers in der Intensität einstellbarer Prozess der fraktionierten Destillation und Dephlegmation realisiert wird.

Die Dämpfe gehen dann in das Kondensations- und Kühlungsaggregat über. Das Destillat wird in einem Behälter im Innern des Freezers aufgefangen; alles, was noch in dampfförmigem Zustand ins Innere dieses Behälters gelangt, wird von der Vakuumpumpe abgesaugt und mit dem Kühlwasser der Pumpe selbst abgelassen.

Dies ist ein bedeutender produktionstechnischer Meilenstein, der von der Destillerie Poli erreicht wurde. Die Anwendung von Vakuum beim Destillationsprozess wurde bereits im Laufe der Jahre von vielen Experten versucht, vor allem vom Italiener Enrico Comboni. Es mussten jedoch in Anbetracht der erheblichen technischen Schwierigkeiten in Bezug auf das Implosionsrisiko des Alambics und die Kondensation der Dämpfe noch viele Jahrzehnte verstreichen, bevor es zu Produktions- und nicht nur zu Versuchszwecken eingesetzt wurde.

Der hauptsächliche Vorteil besteht in der Senkung des Siedepunkts des Alkohols und der verschiedenen in den Trestern vorhandenen flüchtigen Verbindungen, der durch den negativen Druck, d.h. das Vakuum, im Innern des Alambics bedingt ist. Dadurch lässt sich ein Destillat gewinnen, das sich durch feine fruchtige und blumige Aromen auszeichnet, die, nachdem sie thermolabil sind, normalerweise aufgrund der im Innern eines Kessels vorhandenen Temperaturen verloren gehen.

 

Die mit dem Crysopea hergestellten Destillate erweisen sich als spürbar verbessert in Bezug auf:

- Intensivierung der blumigen terpenischen Note
- starke Verminderung der Verunreinigungen am Kopfteil
- spürbare Verminderung der Ester
- Verminderung des Methylalkohols

Der Name Crysopea schrieb Geschichte: Cleopatra, Alchimist des antiken Ägyptens, schuf den ersten Alambic der Geschichte, der zur Destillation des kostbarsten der Metalle, des Golds, bestimmt war und den er Crysopea (abgeleitet vom griechischen „chr ysos“ (Gold) und „poirò“ (machen) nannte.Die Entscheidung der Familie Poli mit dem neuen Alambic den goldenen Trester des Moscato zu destillieren, ist als Tribut an den Alchemisten Cleopatra und seine “Suche nach dem Gold” zu verstehen.   

Jacopo Poli, der seit den ersten Versuchsstudien im Jahr 2003 die Wiedergeburt des Crysopea mitverfolgt hat, äußert hierzu: “der neue Crysopea schließt auf diese Weise einen symbolischen Kreis, der von dem Alchemisten Cleopatra vor Tausenden von Jahren initiiert wurde. Ein Kreis, deren Wichtigkeit durch den Drachens Uroboros, der sich selbst in den Schwanz beißt, symbolisiert ist und auf dem Etikett des neuen Cleopatra Moscato Oro wiedergegeben wird. Dies ist in der Tat der Name des ersten von uns produzierten Destillats, das mit dem neuen, aber sehr antiken Alambic gewonnen wurde”.
 

► Entdecken Sie die Linie Cleopatra Poli